Großprojekt Turmdrehrkan - im Wahrsten-sinne des Wortes

Das Projekt spukte schon lange in meinem Kopf umher, kam dann teilweise auf Papier und wurde nun endlich begonnen.

Angefangen hat alles mit der Anschaffung des Dicki-Krans, welchen ich dann eigentlich etwas tunen wollte. Doch schnell stellte sich heraus, das der kleine Plastikkran meine Erwartungen und vor allem die späteren Belastungen nicht erfüllen wird, und so habe mich doch wieder einmal zu einem Eigenbau entschieden.

Komplett aus Alu wird es eines meiner 1 Mio Teile Puzzel - Nur blöd, dass die einzelnen Puzzelteile erstmal hergestellt werden müssen...

Hier der vordere Ausleger mit 1 Meter länge

Zum Vergleich zum vorhandenen Spielzeugkran

Nachdem das Projekt gestartet ist, verging Woche um Woche, in welcher die ganzen Kleinteile gesägt, angepasst, geschraubt, montiert, abgebaut, angebaut usw. wurden.

So ist auch die Kranspitze und der Gegenausleger mit einem halben Meter länge entstanden.

Nach diversen Protesten meiner Modellbau Kollegen wurden die Abspannseile wieder entfernt und es wird eine starre Aufhängung eingebaut.

Nachdem der Turm aber für die Montage weiterer Bauteile immer wieder abgebaut werden muss, steht dies momentan noch hinten an. Der komplette aufbau sowie die Verstrebungen am Ausleger werden erst zum Ende hin gemacht, damit ich beim Einbau der Laufkatze, etc. mit den Schraubenziehern auch überall hinkomme.

Orientierung finde ich an einem Liebherr Hightop-Kran, wobei es kein Scale-Modell wird und ich mir nur die Optik sowie die Lastabtragungen abschaue.

Der Kran wird ein Obendreher und somit liegt später viel Gewicht auf dem Zahnkranz bzw. der Drehdurchführung.

Der Drehkranz bzw. der Bolzen wurde dreifach kugelgelagert, damit er auch bei Belastung Butterweich läuft.

Hier der Lagerblock für das Axialkugellager.

Weiter geht´s!

Als nächsten werde ich den Mast sowie den Sockel anfertigen, damit der Kran bald auf eigenen Beinen (oder besser auf einem Bein) stehen kann. (Und mir nicht mehr den ganzen Platz auf der Werkbank raubt...)

Außerdem kommen wir nun zu den kniffligen Dingen.

Der Hubmechanismus muss gebaut werden. Zudem die Rolle für das Stromkabel für den Greifer und natürlich den Greifer selbst und nicht zu vergessen die Laufkatze.

Ach ja, dass wisst ihr ja noch nicht. Der Kran bekommt einen Greifer, welcher mittels Elektromotor geöffnet und geschlossen wird. Dadurch benötige ich neben dem Hubseil auch eine Stromversorgung und eine Mechanik, welche das Kabel analog zum Hubseil nachzieht.

... Da freut man sich über das erreichte und atmet kurz auf und dann kommt einem, dass das vermutlich noch der leichte Teil gewesen ist....

Die Arbeiten über die Feiertage sind auch geglückt uns so steht der Kran nun endlich auf dem eigenen Bein.

Die beiden Masten wurden aus tausenden einzeln zugesägten, gefeilten und angepassten Alustreben zusammen gesetzt.

Gerade das Ausrichten, damit der Turm am Ende im Wasser steht, war schwerer als gedacht, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen und ich kann mich nun endlich an die Mechanik machen.

Es ging in der Zwischenzeit natürlich weiter! Zusammen mit Sigi haben wir die Gegengewichte aus Blei gegossen, was eine üble Sache war! Aber das Ergebnis kann sich absolut sehen lassen!

Außerdem wurde die Trommel für das Hub-Seil inkl. Mechanik und Motor eingebaut und getestet.

Auch die Abspannung des Auslegers sowie des Gegenauslegers wurde angebracht und der Motor und die Mechanik der Hubseiltrommel verkleidet.

Aus einer Plastik-Staubox

wurde eine 2,4 Ghz

Kranfernbedienung

Ok, ich gebe zu, es hat etwas länger gedauert, die Fernbedienung so hin zu bekommen.... :-)

Aber alles in allem sehr gut und funktioniert!

  • Die beiden Joysticks sind selbstverständlich Proportional.
  • In der Mitte befindet sich eine Ladestandsanzeige als LED (Grün = Gut, Orange = Mies, ..)
  • Oben in der Mitte der beleuchtete große Ein-/Aus Schalter.
  • Rechts daneben der Schwarz-Weiss-Schalter für die spätere Kran-Beleuchtung
  • Darunter, unter der Abdeckung der "Bind" Knopf.
  • Auf der Linken Seite haben wir den Anschluss für den PC zur Konfiguration sowie die Ladebuchse.

Während auf anderen Baustellen schon fleißig gearbeitet wird, steht mein Kran immer noch in der Werft, während ich mich mit Spielereien, wie z.B. dem Testlauf des Zwei Schalengreifers verzettel.

Hier mal die Anprobe der Mechanik an die aus Stahl geschweisten beiden Schalen.

(Ok, nicht sehr aussagekräftig, aber ihr werdet sehen.., Ihr werdet SEHEN!)

Ach ja, und anstatt ich mich tatsächlich mal um den weiteren Kranbau kümmere, habe ich schon wieder die nächste Fixe Idee. Nämlich zur Stromversorgung. (Weil zufällig grad der Blei-Akku kam...)

Tja, ja, ihr seht, ein Genie überblickt das Caos... Kran nicht fertig .... Zwei-Schalen-Greifer nicht fertig ... und schon am nächsten Teil am bauen ...

Nachdem ich mir nun Gedanken zur Elektrik gemacht hatte, musste irgendwo der Strom herkommen, damit ich auch alles gleich richtig Testen kann. Gesagt, getan.

Der große, massive, mächtig Schwere, Unter Anstrengungen in der Keller gehiefte und mit mehreren Starkstromanschlüssen geladene MEGA-Blei-Akku (...alles schmarn....)

wurde in ein kleines Süßes Stromverteiler-Häuschen gepackt, damit keiner ahnt, wie viel Power sich hier versteckt..... :-) Ok, lassen wir dass, hier die Bilder!

(Das Licht blinkt, wenn Stromversorgung an ist, ja! Sie blinkt! Und außerdem ist auf der anderen Seite eine Buchse für den Anschluss an den Kran, sowie der Ein- Aus-Schalter. Die Ladebuchse befindet sich im inneren, da das Dach einfach abzuheben ist).

Ok, Ok, Fernbedienung läuft.

Stromversorgung läuft.

Ich mach ja schon weiter mit dem Kran....

Als nächstes, und vor allem weil ich ihn endlich mal mit der FB testen will, habe ich mich an die Elektronik und die Verkleidung derer gemacht.

Auf die eine Seite kommt natürlich ein Sicherungskasten. Hier kommt der Strom an, (Ihr merkt, ich bin Fachmann und werfe nur so mit Fachausdrücken um mich...) und geht dann jeweils, also je Motor oder Funktion durch eine Sicherung hindurch und versorgt daraufhin den Fahrregler bzw. die Fahrregler, welche direkt hinter dem Sicherungskasten angebracht sind. Mit von der Partie ist die BEC Versorgung sowie ein Anschluss für permanente Stromversorgung (Dauer-Licht).

Das ganze nett verpackt in einer Sicherungskastenbox und mit einer Türe für den einfachen Zugriff auf die Sicherungen.

Von dort aus, (war klar oder) gehen die Leitungen der Fahrregler, des BEC sowie der Feststromversorgung durch den mittleren Kran-Teil (dort Sitzt die Drehdurchführung etc. siehe oben) hindurch auf die andere Seite.

Hier habe ich ein "Steckpult" gebaut, auf welchem die Regler-Leitungen einfach eingesteckt werden können. An diesem Steckpult sind die einzelnen Anschlüsse der Motoren/Funktionen angelötet.

Auch die Empfängerkabel laufen hier zusammen und kommen, natürlich, in den Empfänger, welcher auch hier sitzt, liegt oder einfach ist.

Fahrerkabine V1 (ganz grob)

Und jetzt die Quiz-Frage an alle fleißigen Leser:

"Warum mache ich für die Elektronik eine solch aufwendige Konstruktion mit X-Steckern und Kabeln und alles lässt sich auf jeder Seite mit nur einer Schraube komplett abbauen?"

A) Langeweile

B) Deppert

C) Weil man auf beiden Seiten alles von der Trägerplatte abbauen muss, um an die Schraube sowie die Kugellager in der Mitte an der Drehdurchführung zu kommen, da nur so und NUR so ein Abbauen bzw. Aufbauen des Kran möglich ist.

Gut, lassen wir das...

Coming soon - Fortsetzung folgt - Sehen sie im nächsten Teil:

- Einbau der Laufkatze (für alle Laien, das ist keine Tierquälerei, sondern das Teil das vorne am Ausleger hin und her läuft und das Seil vor und zurück bewegt)

  • Verzweiflung
  • Wahnsinn
  • Bau des zwei Schalengreifers
  • Und viele weitere kleine Überraschungen...

(Nicht zwangsläufig in dieser Reihenfolge).

Auch hier ging es weiter...

Der Zweischalengreifer ist weiter gebaut worden und bis auf ein paar Kleinigkeiten (Seilrolle, Lackierung, richtige Bolzen und Schließbleche) soweit fertig.

Der Greifer hat in beide Richtungen Endabschalter, was ein Festfahren verhindert.

Nach langen Überlegungen wurde ein Prototyp der Laufkatze gefertigt und auch probiert. Dabei stellte sich heraus, dass die Drehdurchführung den Strombelastungen nicht stand hält.

Somit bin ich "gezwungen" einen Akku auf dem Ausleger zu montieren. Ich finde, die Lösung passt ganz gut....

... Der Akku passt wunderbar zwischen die beiden Bleigewichte...

Nachdem diese Hürde überwunden wurde, konnte der Prototyp seine erste Testfahrt absolvieren. In diesem Zug konnte nun auch die komplette Elektronik (bis auf die des Greifers) getestet werden, ob alles läuft und die Geschwindigkeiten auch wie angedacht sind.

Prototyp läuft --> Die "richtige" Laufkatze wurde aus Alu gefertigt. Alles Handarbeit mit der Feile, (viel viel Feilen...) aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Die beiden Seitenteile mit Kugellagern. Sowie in Montiertem Zustand.

Wenns weiter geht, werdet ihr natürlich informiert!

... und man sollte es nicht für möglich halten, aber es ging weiter :-)

Da er nun schon so lange in "Silber" da stand, musste endlich mal etwas Farbe an das gute Stück und so hat er schonmal seine schöne Liebherr gelbe Farbe erhalten!

Mittels zwei linker Hände und meinem 3D Drucker, entstand diese hübsche Kranführerkabine mit dahinter liegendem Fach für den Akku. Die schwarzen Rahmen sind ebenfalls gedruckt und die Fenster aus einem dünnen Plexiglas eingepasst.